der Pfarrkirche St. Johannes Menzingen
Vielleicht haben Sie sich schon gefragt: warum jetzt die Glocken läuten ? Um Ihnen hoffentlich etwas Klarheit zu verschaffen, habe ich versucht die Läutordnung der Pfarrei St. Johannes in Kurzform darzustellen.
Falls Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Meine E-Mail Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Vorab etwas Geschichtliches über unsere Glocken: aus dem Buch: 500 Jahre Pfarrei Sankt Johannes Menzingen.
Grösste Glocke. Bilder: Christus am Kreuze, Königin Maria, St. Clemens und Johannes der Täufer. Inschrift: «Durch Hitz und Feuer bin ich geflossen - Hans Füssli in Zürich hat mich gegossen - anno MDC LXXXI (1681)». Aufgesetzte Zugermünzen und ein Zürcher Batzen.
Zweite. Bilder: Heiland mit der Weltkugel; Maria - Inschrift: O rex gloriae veni nobis cum pace, anno Domini 1485 jar. Später umgegossen.
Dritte. Kinderlehrglocke. Bilder: Christus am Kreuze, ein Bischof als Märtyrer, St. Katharina. - Inschrift: Gaude virgo Catarina, quam refecit lux divina ter quaternis noctibus. Gegossen von Moritz Schwartz Glogen Giesser und Burger von Luzern 1596.
Vierte. Bilder: Christus am Kreuze, St. Clemens. - Inschrift: Et verbum caro factum est, habitavit in nobis. J. Keller, Zürich 1860.
Fünfte. Altgotische Inschrift: Ave Maria gratia plena dominus tecum, anno domini 1479. (Später umgegossen)
Das Gesamtgewicht aller unserer Glocken beträgt 7 785 kg.
Aufschlussreich und interessant ist der «Abred- und Verdingvertrag» der Gemeinde Menzingen vom 16. Juni 1681 mit Johann Füssli betreffend Umguss der grossen und der Betglocke.
Als Partner mit Johann Füssli sind verzeichnet: Oswald Vogt, Apostolikus; Pfarrer Johann Kaspar Zürcher; Schulherr Ammann Carl , Hegglin und Landvogt Johann Weber; Landvogt und Seckelmeister Jakob Meyenberg; Kirchmeier Peter Bachmann und Gemeindeschreiber Josef Elsener.
«Johann Füssli übernimmt den Guss von zwei Glocken, von denen die eine 52 bis 54 Zentner sein soll. Sind die Glocken gegossen, sollen selbige von Abgeordneten der Gemeinde Menzingen in Zürich besichtigt werden. Gefallen sie, und sind sie in rechter Resonanz und auch sonst währschaftlich beschaffen, so werden sie angenommen und auf Kosten der Gemeinde von der Schifflände in Zürich an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Menzingen zahlt für den Zentner der neuen Glokken 50 Gulden.
Beim «Hängen» der Glocken soll Johann Füssli anwesend und behülflich sein und von der Zeit an ein Jahr Bürg- und Währschaft leisten. »
Metallpreis: 1 Pfund Kupfer 16 Gl. 1 Pfund Zinn 14 Gl.
Auf Martini 1681 hatte Menzingen an die Kosten 800 Gulden zu entrichten und den Rest, der mit 5 Prozent verzinst werden musste, in spätern Teilzahlungen. Bis dies geschehen, hatte der Giesser ein Pfandrecht auf den Glocken.
Die Auslagen für Glockenstühle, Kallen, Führen und Hängen der Glocken erreichten den Betrag von 291 Gulden. Die Wirtrechnungen z. B. allein 82 Gulden, die Fuhr- und Schifflöhne 18 Gulden, die Reisvergütungen 15 Gulden. Die «Kallen» der Glocken, von denen die Hammerschmiede in Boswil den grössern, die Schmiede in Rapperswil den kleineren lieferte, kosteten 162 Gulden.
Aus mehreren Posten der Rechnung wird ersichtlich, dass beim Beschaffen dieser neuen Glocken «Bruder Vinzens von Einsiedeln» in besonderer Weise sich betätigte. Die verhältnismässig hohe Summe von 110 Gulden, die ihm ausgehändigt werden musste, lassen darauf schliessen, dass er von Menzingen auch als Experte für die Glocken beigezogen wurde.
An diese beiden Glocken vergabte der Stadt- und Amtsrat Zug am 4. Dezember 1682 die Summe von 40 Philippsthalern.
Glocken:
1 Grosse-Glocke
2 End-Glocke
3 Bet-Glocke
4 Agatha-Glocke
5 Marien-Glocke (Taufglocke)
Wochenprogramm |
Montag - Freitag morgen 07:00 Uhr Betläuten Glocke 3 Montag - Donnerstag und Samstag 12:00 Glocke 2 Freitag und Sonntag 12:00 Uhr Glocke 1 Montag - Freitag 15:00 Vesper läuten zuerst Glocke 5, dann Glocke 4, insgesamt 5 Minuten Montag - Freitag und Sonntag 19:00 Uhr Betläuten Glocke 3 Samstag 17:00 Uhr Sonntag einläuten 13 Minuten alle Glocken |
Sonntagsgottesdienst 10:15 Uhr:
Visiteläuten 09:45 Uhr mit Glocke 1, 13 Minuten Zusammenläuten 10:08 mit allen Glocken, 4 Minuten |
Taufe 11:45 Uhr
Bei der Ankunft des Täuflings Glocke 5, ca. 3 Minuten |
Feiertag Vortag:
17:00 Uhr, Feiertag einläuten 13 Minuten alle Glocken |
Feiertag: Mittagsläuten 12:00 Uhr mit Glocke 1, 5 Minuten Betläuten 19:00 Uhr mit Glocke 3, 5 Minuten |
Auffahrt |
06:30 Uhr Visiteläuten Glocke 1 während 5 Minuten 07:00 zum Weggang der Pilger alle Glocken ca. 4 Minuten |
1. August: 20:00 Uhr alle Glocken, 13 Minuten |
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Rorategottesdienst:
Visiteläuten 06.15 Uhr Glocke 3, 5 Minuten Zusammenläuten 06.22 Uhr Glocken 5-3, 4 Minuten |
Christkindläuten 22. Dezember 18:45 - 18.59 Uhr, alle Glocken 23. Dezember 18:30 - 18:59 Uhr, alle Glocken 24. Dezember 18:00 - 18.59 Uhr alle Glocken |
Jahr aus-/einläuten 31. Dezember altes Jahr ausläuten 23:49 - 23:57 alle Glocken 01. Januar neues Jahr einläuten 00:01 - 00:12 Uhr alle Glocken |
Endläuten: |
Wann?, sobald die Meldung vom Pfarramt eintrifft. |
Bei einem Mann:
mit Glocke 2 (3 x unterbrechen) Dauer 10 Minuten |
Bei einer Frau:
mit Glocke 2 (2 x unterbrechen) Dauer 10 Min |
Grabaufläuten: |
Einen Tag vor der Beerdigung in der Regel am Morgen um 08.00 Uhr. Zuerst mit Glocke 1 ca. 1. Min. dann mit allen Glocken. Nach 4 Min. unterbrechen, Glocke 1 läutet weiter dann wieder alle Glocken. Dauer gesamt 10 Minuten. |
Beerdigung: |
Katholisch:
Visiteläuten: zum Beerdigungsgottesdienst: 09.15 Uhr - 09.20 UhrGlocke3 Zusammenläuten:09.24 Uhr - 09.28 Uhr Glocken 5-3, zur Begleitung der Trauergemeinde von der Kirche zum Grab zuerst Glocke 1, dann alle Glocken, solange bis die Leute beim Grab eingetroffen sind. |
Reformiert:
Visiteläuten zur Beerdigung: 13.45 Uhr - 13.50 Uhr Glocke 1, zur Begleitung der Trauergemeinde vom Grab zur Kirche, für die Abdankungsfeier, zuerst Glocke 1, dann alle Glocken, solange, bis die Leute in der Kirche eingetroffen sind. In einigen Fällen beginnt die Beerdigung mit der Abdankungsfeier. In diesem Fall wird gleich wie bei einer katholischen Beerdigung geläutet. |
Bussandachten:
10 Minuten vor Beginn mit Glocke 1 |